It’s (not) a men’s world – ein dokumentarischer Essayfilm
Julia Gens und Franziska Rozicki
Kunsthochschule Kassel
2024
DV, 1 Stunde 0 Minuten 26 Sekunden
Die deutsche Cosplaycommunity ist groß und vielschichtig und existiert schon seit über
20 Jahren, aber es gibt nur wenig Dokumentarfilme oder Forschung zu dieser Subkultur.
Insbesondere Frauen aus der Generation Y betreiben das meist zeitintensive Hobby
regelmäßig: Sie setzen Charaktere aus der Popkultur als Kostüm um – häufig auch
männliche Figuren, die sie in Mimik, Gestik und optischer Erscheinung nachzuahmen
versuchen. Aber woher stammt das große Interesse als Frau oder nonbinäre Person in
eine männliche Rolle zu schlüpfen? It’s (not) a men’s world versucht dies in seiner
Essayform zu ergründen. Wer in fremde Rollen schlüpft, beginnt auch häufig, die eigene
Identität zu reflektieren und neues auszuprobieren – kein Wunder also, dass es eine
große Schnittmenge zwischen der Cosplay- und der LGBTQ-Szene gibt. Sie entdecken ihre Genderidentität, bilden sich neue Frauen- und Männerbilder und sind sehr offen bezüglich nicht klassisch heterosexueller Partnerschaftsmodelle.
In meinem 60-minutigen dokumentarischen Essayfilm „It’s (not) a men’s world“ begleite
ich Cosplayer:innen bei ihrer Transformation und Treffen sowie Fotoshootings mit
anderen Mitgliedern der Community. Dabei arbeite ich ihre und meine eigenen individuellen Erfahrungen in der Szene mit dem Hobby heraus. Einen Fokusschwerpunkt stellen dabei auch die Medien, aus denen die Cosplaycharaktere stammen, dar. Der Film soll (lesbischen) Frauen sowie nonbinären Personen eine Plattform bieten und eine recht unbekannte deutsche (Queer)-Szene von
ihnen heraus beleuchten.