Drei Kanal Video und Sound Installation Farbe, Sound, 16:21 2022
Wie schreiben sich traumatische Verletzungen in Körper ein? Welche Auswirkungen haben Traumata auf die Wahrnehmung von Körper, Raum und Zeit? Diese Fragen ziehen sich durch Tangible Intangible. Die Video und Sound Installation zentriert Verletzlichkeit und Sinnlichkeit als Bedingungen des Lebens. Gleichzeitig werden gesell- schaftliche Kategorien wie Spezies, Race, Gender und Be_hinderung, welche die Verletzlichkeit von Lebewesen bestimmen, miteinander in Verbindung gebracht.
Ausgangspunkt dieser Arbeit war die Beschäftigung mit der Arbeit meiner Mutter Andrea Brummack, die Trauma- therapeutin ist. Sie arbeitet mit der Methode Touch Trains, die auf den Regeln der Haptik basiert. Der haptische Sinn ist der grundlegende Beziehungssinn zur Welt ebenso wie zu sich selbst. Er umfasst den Hautsinn, die Tiefensensibilität und das Gleichgewicht. Die Touch Trains Methode spricht die Haptik durch die Arbeit mit Tonerde an und bietet so die Möglichkeit, über die eigene Bewegung, organisch und nonverbal, neue Wege zu finden.
Als tastend und organisch lassen sich auch die Bilder von Tangible Intangible beschreiben, die sich in sanftem Rhythmus über drei Screens bewegen. Interviewszenen, dokumentarische Aufnahmen von Therapiesitzungen, verzerrte Nahaufnahmen von Berührungen, sowie Textpassagen ergeben eine Erzählung über Trauma als Zustand, von dem aus agiert werden kann, anstatt etwas, das es bloß zu überwinden gilt. In Kombination mit der von Cat Woywod komponierten Soundkulisse entsteht eine multisensorische Gesamtkomposition.
Tangible Intangible wurde durch ein Projektstipendium der HAB Hessen Abschlussförderung unterstützt.
Das Projekt „Post-Monolithic Camouflage“ ist eine Suche nach Möglichkeiten, Bilder der Natur zu erschaffen, die ihrem dynamischen und ständig wandelnden Charakter gerecht werden. Im digitalen Zweig des Projektes kommt dabei vor allem die KI Technik des Inpainting zum Einsatz.
Inpainting ist eine Technik, bei der fehlende Teile eines Bildes mithilfe von KI ergänzt oder neue Elemente nahtlos in das Originalbild zu integriert werden. Diese Technik ermöglichte die Erstellung von Videoloops, die visuell die Teile der Landschaft oder Natur ergänzen, die vom Bildschirm verdeckt sind. Diese Bilder sind hierbei weniger „realistische“ Darstellungen der Landschaft, sondern eher visuelle Impulse, die auf der Stochastik einer KI basieren. Diese KI stellt fortwährende Vermutungen über die Landschaft, da eine starre Darstellung ohnehin nicht die gesamte Vielfalt einfangen könnte.
Die Arbeit hat keine feste Laufzeit oder Auflösung, sondern kann unendlich oft neu iteriert werden, je nach Ort und verfügbaren Bildschirmmedium. Des Weiteren sind aus den digitalen Bildern analoge Arbeiten in Form von bedruckten Stoffbahnen entstanden. Die Motive entstanden nach gleichem Prinzip wie die bildschirmbasierten Arbeiten, behalten jedoch eine gewisse Dynamik durch ihre materiellen Eigenschaften bei. Eine weitere tiefer gehende Erforschung von natürlicher Veränderung fand außerdem mit der Arbeit „Polyxlon“ statt. Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine aus rein biologischen Materialien gefertigte Holzstele. Aufgrund dieser Materialien unterliegt sie einem ständigen Wandel und passt sich der Natur an, indem sie im Laufe der Zeit zerfällt, verrottet und Teil der Landschaft wird.
Der Film wird ein Porträt der weitgehend unbekannten Indie-Band Mykket Morton aus Kassel. Junge Musiker, die sich mit Nebenjobs über Wasser halten und für die Musik leben; deren Partnerschaften, Freundschaften und Familien oft zur Nebensache werden, wenn das Projekt Band einen Großteil der freien Zeit vereinnahmt. Die Doku begleitet die Protagonisten in ihrem Alltag auf der Suche nach Erfüllung, Erfolg und Glück.
Ambiguitätstoleranz bezeichnet den Grad der Fähigkeit, mit der
permanenten Widersprüchlichkeit von Vorstellung und Erleben umzugehen. Private Moment begleitet ein Filmkollektiv auf der Suche nach dieser Unsicherheitstoleranz in die Kleingartenidylle. Der Schrebergarten wird Bühne, auf der Fragen nach Subjektivierung und Cohabitation gestellt und die Auseinandersetzung darüber erprobt werden: Ein Experiment, bei dem sich alle Beteiligten im Weg stehen. Ein antididaktisches Narrativ, dass Zuneigung und zugleich Abneigung generiert.
EMO DOC is a record of sadness. This film uses a human figure without gender and any identity as the main character. It shows the sadness, helplessness and pain in different situations through seven scenes.
Zwei junge, perspektivlose Männer versuchen sich in den Wirren des postsozialistischen Ostens der 90er Jahre ein neues Leben aufzubauen. Sie exportieren erfolgreich Autos von Deutschland nach Russland. Doch steigende Kriminalität und Gewalt stellen sie schon bald unweigerlich vor die Entscheidung, wie weit sie bereit sind zu gehen, um sich den Traum eines neuen Lebens zu erfüllen.
ghosts of data past ist eine Softwarearbeit, die sich mit unseren kulturellen Projektionen auf künstliche Intelligenz, unseren Ängsten und Faszinationen im Bezug auf sie und unserer Anthropomorphisierung von ihr beschäftigt. Mit wem oder was spreche ich? Sind es die Daten, mit denen die KI trainiert wurde, sind es die Menschen, die die KI entwickelt haben, oder könnte es der Algorithmus selbst sein?
Netz- und Rauminstallation
Format, Länge, etc.: geschmolzenes Server Objekt aus Epoxidharz, live KI-generierter Nachrichtenverlauf in Chat-App auf den Geräten der Rezipient:innen
In dem Jahr, in dem ich das Grab meines Vaters abräumen soll, fängt auch meine Mutter an, ihren Tod zu ahnen. Es passiert dann aber etwas ganz anderes.