MUCH TOO MUCH — Wann endet das Wenige, und wann beginnt das Zuviel? Für Seray Dalmis gilt: Es kann niemals genug sein. In Kunst, Mode und Lebensgefühl — für sie ist mehr immer besser. In ihrer Abschlussarbeit entführt uns Seray Dalmis in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Fantasie in Licht, Glanz und Klang verschwimmen und lässt uns tief in ihren Kosmos der immersiven Kunst eintauchen. Wo ziehen wir die Grenze zwischen dem Außen und dem Innen? Wo endet das Werk und wo beginnt die Biografie der Künstlerin? In ihrer Arbeit, die als Schnittstelle zwischen visuellem Erlebnis und persönlicher Bewältigungsstrategie fungiert, werden diese Fragen auf poetische Weise erforscht. MUCH TOO MUCH zeigt uns, wie nah Traum und Trauma beieinander liegen und wie schmerzlicher Verlust in erfüllende Schönheit umgewandelt werden kann. Die Arbeit lässt uns eine Welt erleben, in der die überbordende Fülle zur Einladung wird, die eigene Wahrnehmung zu hinterfragen und die Grenzen des Möglichen neu zu definieren.
Seray Dalmis 2024, Porträt künstlerische Abschlussarbeit, Südgalerien e.V., MUCH TOO MUCH, KasselSeray Dalmis 2024, Künstlerische Abschlussarbeit, Südgalerien e.V., MUCH TOO MUCH, KasselSeray Dalmis 2024, Künstlerische Abschlussarbeit, Südgalerien e.V., MUCH TOO MUCH, KasselSeray Dalmis 2024, Künstlerische Abschlussarbeit, Südgalerien e.V., MUCH TOO MUCH, KasselSeray Dalmis 2024, Künstlerische Abschlussarbeit, Südgalerien e.V., MUCH TOO MUCH, Kassel
Während der Ernte geht ein Traktor kaputt. Als der bulgarische Gastarbeiter Bojan seinen wohlverdienten Lohn einfordert, weigert sich der Bauer, ihn zu bezahlen. Bojan steht vor einer unmöglichen Wahl zwischen Ohnmacht und einer Entscheidung, die alles verändern könnte.
Die multimediale Rauminstallation „Ich bin ein Kasachstäner!“ von Edgar Schero thematisiert die Rekonfiguration von Erinnerungen und die Konservierung kultureller Narrative in einer globalisierten Welt. Fotografien, Tische mit bedruckten Tischdecken und raumübergreifende Projektionen arrangieren sich zu einem sinnlichen Diskurs, der das Unsichtbare greifbar macht und die Fragmentierung von Identität beleuchtet. Die Installation schafft einen Ort, an dem alte Strukturen in neue Zusammenhänge gesetzt und die Spannungsfelder zwischen Akzeptanz, Abwehr und Segregation erfahrbar werden. Im Fokus steht das kulturelle Kartografieren durch ästhetische und räumliche Übersetzungen von Erinnerung und Verortung. Schero lädt die Besucher:innen ein, durch die visuelle und räumliche Interaktion ein neues Bewusstsein für die Fragilität von Identität zu entwickeln.
In meiner Arbeit widme ich mich den emotionalen Facetten einer MRT-Untersuchung. Angeregt durch eine persönliche Erfahrung, begann ich die Gedanken und Gefühle anderer Patient*innen zu sammeln. Eine MRT-Untersuchung kann das emotionale Wohlbefinden auf vielfältige Weise beeinflussen. Häufig treten Ängste und Unsicherheiten auf, die bewältigt werden müssen. Gleichzeitig empfinden manche Menschen Faszination gegenüber der Technik oder nehmen die Untersuchung als Entspannung wahr. Besonders wichtig ist auch die Vorbereitung und Begleitung während des Verfahrens. Dabei stellt sich die Frage, ob Patient*innen ausreichend informiert und unterstützt wurden, um die Erfahrung möglichst angenehm zu gestalten.
Diese Themen bilden den Kern meines Abschlussprojekts. Durch Interviews mit Patient*innen habe ich die individuellen Geschichten und Perspektiven eingefangen, um sie hörbar zu machen. Durch die künstlerische Herangehensweise möchte ich das Bewusstsein für die emotionalen Seiten medizinischer Untersuchungen schärfen, um Patient*innen als Menschen mit komplexen Gefühlen und Bedürfnissen zu sehen. Ziel ist es, medizinische Praktiken zu überdenken und mehr Raum für emotionale Unterstützung zu schaffen, um das Wohlbefinden der Patient*innen zu verbessern.
„Echoes of Mind“ ist eine immersive Kunstinstallation, die Besuchende einlädt, die vielschichtigen Verbindungen zwischen Körper und Geist zu erkunden. Im Zentrum steht ein architektonisches Objekt, das an eine medizinische Umgebung erinnert und zugleich eine surreale Erlebniswelt schafft. Abstrakt verfremdete MRT-Scans treffen auf eine Klangkomposition, die die Grenzen zwischen innerer und äußerer Wahrnehmung auflöst. Diese visuell-akustische Symbiose eröffnet einen Raum, in dem die Besuchenden ihr eigenes Körperbewusstsein hinterfragen und erweitern können. Die Installation regt dazu an, persönliche und gesellschaftliche Perspektiven auf medizinische Realität zu reflektieren und neu zu verhandeln.
Die Soundinstallation besteht aus drei Klangobjekte, die auf den ersten Blick wie gerahmte Fotografien scheinen. Betrachtet man die Bilder einige Zeit, stellt sich heraus, dass sie sprechen, jeweils mit eigener Stimme. Technisch ist das durch auf der Innenseite des Bildträgers installierte Exciter umgesetzt, die den Bildträger, zum Resonanzkörper machen.
Exciter oder „Körperschallwandler“ sind kleine, leichte Geräte, die Schallwellen erzeugen, indem sie eine Oberfläche in Schwingungen versetzen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Lautsprechern, die Schall durch Vibrationen in einer konusförmigen Membran und in einem Lautsprechergehäuse erzeugen, nutzt ein Exciter nahezu jede erdenkliche Oberfläche als Resonanzkörper. Die Bilder sprechen miteinander und in manchen Momenten auch scheinbar die Betrachtenden an.
Ausstellung (Examen 2024, documenta-Halle, 11. – 15. Dezember 2024)
Inspiriert von einem Markus Lanz Zitat, begibt sich „The fine Art of Prepping“ auf die Suche nach einem sicheren Endlager für die von der Klima-Katastrophe bedrohten Kunst- und Kulturschätze der Menschheit. In einem Spannungsfeld zwischen Vergangenheit & Zukunft, zwischen Hoffnung & Trost, geht es um die Frage nach dem Wert von Kunstwerken und darum, welchen Zweck die Sicherheitsverwahrung von jenem Erbe der Menschheit überhaupt erfüllen soll? Was soll damit eigentlich bewahrt werden? Und für wen überhaupt?
Der Film befasst sich mit den technischen Entwicklungen des Luftkrieges und untersucht das Verhältnis von Ingenieuren, Rüstungsbetrieben und Politik. Darüber hinaus geht der Film der Frage nach inwiefern sich die Kriegsführung und Ihre Strategien im Zeitalter von KI und Dronen verändern. Letztlich diskutieren wir in der Dokumentation die Frage nach moralischer und humaner Verantwortung im Hinblick auf den „Krieg“ als menschliches „Erzeugniss“
„Perzeption im Spektrum“ (AT) beschäftigt sich mit spät diagnostizierten Frauen auf dem Autismus-Spektrum. Mit den in der Arbeit verwendeten Medien, Fotografie und filmisch verarbeitete Interviews, werden ihre sonst übersehenen Welten und Perspektiven sichtbar gemacht. Statt marginalisiert am Rand, wie sie meistens in der Gesellschaft existieren, werden sie in „Perzeption im Spektrum“ in den Fokus gerückt. Ausgehend von ihrer fehlenden Repräsentation, nicht nur in unserer faktualen Welt, sondern auch in der von uns geschaffenen Fiktion, werden sie in dieser Arbeit zu Fabelwesen; wie ein Märchen, das es nicht gibt.